Arbeiten mit Mineralischen Gipsverbänden / Weißgips
Aktualisiert: 1. Mai 2019
Dieser Beitrag beinhaltet Informationen, die man bei der Anwendung von Mineralischen Gipsverbänden berücksichtigen sollte.

1., Vor der Anlage eines Gipsverbandes sollte das Material in Griffnähe des Patienten vorbereitet und der Arbeitsablauf theoretisch vollzogen worden sein.
2., Die korrekte Stellung der jeweiligen Extremität bzw. die Gelenksstellung sollte vor Anlage des Gipsverbandes erfolgen, da eine Veränderung der Position während der Hydratation (Abbinde-, Aushärteprozess) Falten und Risse im Gipsverband entstehen lässt und diese zu Druckstellen und mangelnder Festigkeit führen können.
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3., Die Abbindegeschwindigkeit des Gipsverbandes ist direkt von der Wassertemperatur abhängig, diese sollte ca. 20-25 Grad Celsius betragen. Bei Erhöhung der Wassertemperatur pro 1 Grad Celsius braucht der Gips um ca.10 Sekunden weniger um abzubinden,.
Bei mangelnder Routine sollte daher unbedingt etwas kälteres Wasser verwendet werden.
Bei höheren Temperaturen läuft die Hydratation (Bindung von Wasser mit Gips) nicht vollständig ab. Dies führt dann zu einer verlängerten Abbindezeit und verminderten Endfestigkeit.
4., Zur Verstärkung von zirkulär gewickelten Gipsverbänden und zur Herstellung von Gipsschienen werden Gipslonguetten verwendet. Die eingearbeiteten Gipslonguetten fangen Scheuer-, Druck- und Biegekräfte auf.
5., Der mineralische Gipsverband benötigt ca.24 Stunden bis er vollständig ausgehärtet ist. Daher ist der mineralische Gipsverband/ Weißgips erst nach dieser Zeit Belastungsstabil (Gehgips).
Quelle: Checkliste Gipstechnik, Fixationsverbände von R. Härter (Thieme)