Der Mineralische Gipsverband / Weißgips / Plaster of Paris (PoP)
Aktualisiert: 26. Mai 2019
Woraus besteht der Mineralische Gipsverband und was sind seine Eigenschaften?

Der Gips (CaSO4-2H2O) besteht aus Sedimentgestein und Calciumsulfat mit 2 Molekülen Wasser im Kristallgitter. Durch Erhitzen auf 130 Grad Celsius werden 1½ Moleküle Wasser entzogen, dabei zerfällt der Gipsstein zu Gipspulver.
Auf dem verwobenen, entfetteten und gebleichten Verbandmull wird Gipspulver mit wasserlöslichem Binder fixiert.
Bei Wasseraufnahme führt ein komplizierter Abbindevorgang (Hydratation) in 5 - 7 Minuten unter Wärmeentwicklung zur ursprünglichen chemischen Struktur, nämlich dem Gipsstein mit hoher Druckbelastbarkeit. Der Gipsbrei wird dabei in die Baumwollfäden eingesaugt.
Beim Wässern schrumpft die Gipsbinde um bis zu 6%. Im abgebundenen Gips bildet das verankerte Gewebe die Verstärkung mit großer Zugbelastbarkeit.
Der abgebundene Gipsverband besteht aus einer Vielzahl ineinander verwachsener Kristalle. Die Räume zwischen den Kristallen ermöglichen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch (Porosität).
Es werden Gipsbinden und Gipslonguetten in verschiedenen Längen und Breiten für den medizinischen Bedarf hergestellt.
Quelle: Checkliste Gipstechnik, Fixationsverbände, R. Härter (Thieme)